Erhebung Alterspolitik der Gemeinden

Pro Senectute Kanton Solothurn führt im Auftrag des Kantons und in Zusammenarbeit mit dem Verband Solothurner Einwohnergemeinden Befragungen bei den Gemeinden durch. Mit den verschiedenen Ist-Erhebungen wurden unterschiedliche Aspekte der Alterspolitik in den Gemeinden in den Fokus gerückt. Die Resultate dienen zur Übersicht zu Umsetzung und Planung von wichtigen Handlungsfeldern.

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Ist-Erhebung zur Umsetzung der Altersstrategie in den Gemeinden im Kanton Solothurn

Pro Senectute Kanton Solothurn führte 2024-2025 im Auftrag des Kantons und in Zusammenarbeit mit dem Verband Solothurner Einwohnergemeinden eine Befragung zum Stand der Altersstrategie in den Gemeinden durch. Die Resultate sollen eine Übersicht schaffen zu den Handlungsfeldern der Altersstrategie 2030 und zeigen, welche Bereiche noch mehr Aufmerksamkeit benötigen.

Übersicht der Resultate

Kantonale und kommunale Altersstrategie:

Mit der Aufgaben- und Finanzentflechtung zwischen Kanton und Gemeinden wurde das Alter als kommunales Leistungsfeld definiert. Die damit verbundene Umsetzung der «Altersstrategie für die Solothurner Einwohnergemeinden» wurde von rund zwei Drittel der Gemeinden in Angriff genommen.
Die Erarbeitung eines kommunalen Altersleitbilds oder einer Altersstrategie ist in 16 % der Gemeinden in Planung. Ein Drittel der Gemeinden gibt an, bereits einen Orientierungsrahmen zu haben. Die Hälfte der Gemeinden hat noch keine kommunale Strategie zum Bereich Alter.

Zuständigkeit für den Themenbereich Alter:

In den meisten Gemeinden ist eine zuständige Person für das Themenfeld Alter auf strategischer Ebene ernannt. Auf operativer Ebene ist dies jedoch nur bei rund der Hälfte der Gemeinden der Fall, die an der Umfrage teilnahmen.

Unterstützungs- und Beratungsbedarf:

Die Gemeinden wurden gefragt, ob oder in welchen Handlungsfeldern Unterstützungs- oder Beratungsbedarf besteht. Die Hälfte der teilnehmenden Gemeinden hat bei einem bis sechs der Handlungsfelder zustimmend auf Unterstützungs- oder Beratungsbedarf geantwortet.
Die Bereiche «Gesundheitsförderung und Prävention» mit 42% und «Wohnen» mit 41% haben die meisten Ja-Antworten und zeigen damit die grösste Nachfrage nach Mithilfe oder Fachberatung. Mit 30% am dritthäufigsten angegeben wird der Bereich «Information und Beratung».
Viele der Gemeinden, welche kein Unterstützungsbedarf angaben, sind zurzeit bereits oder waren vor Kurzem im Kontakt mit Pro Senectute. Dies beispielsweise durch die Zusammenarbeit betreffend Umfragen, Broschüren, Gemeindeanlässen oder Altersleitbildern.

Handlungsfeld «Wohnen»:

60 % der teilnehmenden Solothurner Gemeinden geben an, dass eine Zukunftsplanung in Bezug auf altersgerechtes Wohnen besteht. Dazu gehört beispielsweise eine Bestandesaufnahme von Angeboten und Bedürfnissen, Förderung altersgerechter Wohnungen oder Information zu altersgerechtem Umbau.
Dennoch sagen vom Bereich «Wohnen» viele Gemeinden, dass Unterstützung in dem Themenbereich erwünscht ist – sowohl solche, die bereits eine Zukunftsplanung in Angriff genommen haben sowie solche, wo dies nicht zutrifft.

Handlungsfeld «Öffentlicher Raum und Mobilität»:

Gut zwei Drittel der Gemeinden geben an, Aspekte der Barrierefreiheit und Sturzgefahren im öffentlichen Raum überprüft zu haben.
46 % der Gemeinden setzen sich mit der Erschliessung ihrer Dorfteile oder Quartiere auseinander.

Handlungsfeld «Soziale Integration und Partizipation»:

Laut Selbstangabe haben 88% der Gemeinden eine Übersicht der vorhandenen geselligen Aktivitäten, sozialen Engagements und Anlässen in der Region.

Handlungsfeld «Gesundheitsförderung und Prävention»:

61% der teilnehmenden Gemeinden publizieren bereits Angebote im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention.

Handlungsfeld «Information und Beratung»:

91 % der Einwohnergemeinden geben an, die ältere Bevölkerung weiterzuvermitteln für Angebote im Bereich Information und Beratung. Die Gemeindeverwaltung ist eine zentrale Anlauf- und Auskunftsstelle für die Seniorinnen und Senioren. Darum ist es wichtig, dass das Gemeindemitarbeitende für fachspezifische Auskunft und Beratung an weitere Stellen weitervermitteln kann.
Der Themenbereich Alter hat auf 46% den Gemeindewebseiten einen eigenen Platz.

Handlungsfeld «Pflege und Betreuung»:

Von 58 % der Gemeinden wurden die «Versorgungsplanung Alters- und Langzeitpflege 2030», die im November 2023 in Kraft gesetzt wurde, in ihre Planung aufgenommen.

Einblick in die Resultate

Die Demografie wird von 70% der an der Umfrage teilnehmenden Gemeinden regelmässig überprüft. Eine Strategie für eine gute Altersdurchmischung besteht hingegen nur in 32% der Gemeinden. In rund 57% der Gemeinden wird das Thema Alter auf politischer Ebene regelmässig diskutiert.

Alterswohnungen sind in fast der Hälfte der antwortenden Gemeinden vorhanden – somit gibt es in mindestens 35 Gemeinden Alterswohnungen. Diese Angebote können und müssen auch über Gemeindegrenzen hinweg angedacht werden. In 33 Gemeinden besteht eine Planung altersgerechten Wohnraums.

Zwei Drittel der antwortenden Gemeinden verfügen über keine Alterspolitik. Beim Erstellen von entsprechenden Instrumenten bietet Pro Senectute Unterstützung und Mitarbeit an. Ausserdem kann auf bereits erarbeitete Dokumente zurückgegriffen werden.

Der Kontakt zu den Kernpartnern der Altersarbeit (Spitex, Pro Senectute, Heime) wird von den Gemeinden weitgehend gut gepflegt. Die regionalen Anlaufstellen für Altersfragen von Pro Senectute sind in den allermeisten Gemeinen bekannt.

Mit unserem Newsletter "Info Alter" informieren wir Sie 3-6 mal jährlich über aktuelle Altersthemen und Angebote.

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