Fokus

Als Fachorganisation für Altersfragen informieren wir ältere Personen, Interessierte und Behörden zu Fokusthemen im Bereich Alter. Unsere Beiträge stellen wir den Behörden für die Publikation zur Verfügung, damit die Fachbeiträge auch über ihre Publikationsorgane ihre Einwohnerinnen und Einwohner erreichen.

Piktoramm: grünes Haus vor pinkem Hintergrund

Selbstbestimmung erfordert Eigenverantwortung

Lebenskompetenzen. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten spielt eine zentrale Rolle für das psychische Wohlbefinden und die erfolgreiche Bewältigung von Herausforderungen, sei es in jungen Jahren oder im Alter. Aufgrund eigener erworbener Kompetenzen handeln zu können, ist ein Schlüssel für eine positive Lebensgestaltung. Ein förderliches Umfeld und Lebenskompetenzen, welche durch soziale Teilhabe und persönliches Engagement erworben werden, tragen dazu bei, schwierige Lebenssituationen erfolgreich bewältigen zu können. Dies kann auch das Wohlbefinden im Alter steigern. Machen Sie sich Gedanken über ihre eigenen Lebenskompetenzen und setzen Sie diese im Alter für sich selbst ein.

Autonomie. Trotz Abhängigkeiten von anderen noch selbstbestimmt handeln und entscheiden zu können, selbst in Situationen der Hilfebedürftigkeit, soll im Alter einen wichtigen Platz haben. Lebenskompetenzen sollen für die eigenen Bedürfnisse und Wünsche der älteren Generation eingesetzt und damit die Selbstverantwortung gepflegt werden. Setzen Sie sich frühzeitig mit dem Älterwerden auseinander. Erwerben Sie Kenntnisse über das gesunde Altern, damit sie im Rahmen aller Möglichkeiten ihre Autonomie bis zum Lebensende wahren können.

Selbstbestimmung. Die Selbstbestimmung ist im Alter ein zentrales Anliegen, das eng mit der Würde verbunden ist. Indem persönliche Entscheidungen und Verantwortung für das eigene Leben übernommen werden, machen Sie es auch Ihrem Umfeld einfacher, Sie zu unterstützen. Die altersgerechte Wohnsituation, die finanzielle Absicherung, gesundheitsfördernde Elemente und auch schwierigere Themen, wie die persönliche Vorsorge oder Vorkehrungen für einen würdigen Abschied können Sie in gesunden Tagen selbst bestimmen. Sorgen Sie sich selbst um Ihre Würde.

Eigenverantwortung. Die Übernahme der Eigenverantwortung bedeutet nicht, auf sich allein gestellt zu sein. Es ist jedoch wichtig, dass man selbst einen ersten Schritt unternimmt. Ein effektiver erster Schritt ist bereits, dass man ein Problem erkennt und weiss, wo Hilfen bereitgestellt sind. Besorgen Sie sich frühzeitig Informationen über alle Hilfemöglichkeiten im Alter, damit sie im Bedarfsfall alle Kontaktdaten bereit haben.

Pro Senectute hilft. Selbstverantwortung übernehmen zu müssen, bedeutet nicht, auf sich allein gestellt zu sein. Ein effektiver erster Schritt ist bereits, dass man ein Problem erkennt und sich zu unterschiedlichen Problemen Hilfe holt. Pro Senectute ist im Kanton Solothurn die zentrale Anlaufstelle für Altersfragen und bietet somit auch Auskunft zu der erfolgreichen Lebensgestaltung im Alter. Neben umfangreichen Sportangeboten, Sprachkursen, Kursen zu Digitalem sowie geselligen Aktivitäten stehen auch Kurse und Beratungen zum Thema Vorsorge oder zu sozialen Themen für sämtliche Seniorinnen und Senioren zur Verfügung. Die Beratung zur Lebensgestaltung umfasst unter anderem die Alltagsgestaltung, Einsamkeit im Alter, die Bewältigung von Lebenskrisen, Besprechung von Beziehungsproblemen oder den Umgang mit Todesfällen.

Weitere Abklärungen können zur aktuellen Wohnsituation, zur finanziellen Absicherung, zu Gesundheitsrisiken oder zur sozialen Vorsorge, ob man sozial gut aufgehoben ist, getroffen werden. Hierbei ist es wichtig, dass diese Fragen bereits frühzeitig aufgeworfen und umfänglich besprochen werden.

Haben Sie Fragen zu Selbstbestimmung, Autonomie oder Eigenverantwortung?

Pro Senectute Fachstellen

Beigezogene Quellen:

Fringeli, Bernhard (2017): Selbstbestimmt im vierten Lebensalter. Liestal. Senioren für Senioren Liestal (10. Januar 2017).

Rüegger, Heinz (2013): Würde und Autonomie im Alter. Ethische Herausforderungen in der Pflege und Betreuung alter Menschen. Bern. CURAVIVA Schweiz (Hrsg.).

Rüegger, Heinz (2019): Selbstbestimmung im Alter – das Lebensende als Planungsprojekt? Grundfragen einer Lebenskunst des Alterns. Bern. Forum Bern 60plus (14. Mai 2019).

Weber, Dominik (2022): Gesundheitsförderung für und mit älteren Menschen – Wissenschaftliche Erkenntnisse und Empfehlungen für die Praxis. Bericht 10. Gesundheitsförderung Schweiz (Hrsg.).

Piktoramm: grünes Haus vor pinkem Hintergrund

Wohnen - im gesunden Alter sähen, im fragilen Alter ernten

Es ist ideal, wenn das Thema Wohnen möglichst noch in «gesunden Tagen» vorbereitet wird, bevor das fragile und gebrechliche Alter zu Tage kommt. Denn nicht nur die eigenen Vorstellungen sind massgebend. Die Ziele, wie und wo das Wohnen für die hilfebedürftige Altersphase bereitgestellt sein soll, werden idealerweise frühzeitig möglichst noch im gesunden Rentenalter vorbereitet. Es ist zu beachten, dass der Wohnraum im Alter wichtiger wird, weil viel mehr Zeit zu Hause verbracht wird. Sich daheim geborgen und sicher zu fühlen ist dabei zentral.

Die Möglichkeit, so lange wie möglich in der vertrauten Umgebung zu bleiben, ist für viele Seniorinnen und Senioren von grösster Bedeutung. Bei den Bemessungen der Altersfreundlichkeit, die Pro Senectute in den Gemeinden des Kantons Solothurn durchführt, wird von den Seniorinnen und Senioren immer wieder der Wunsch geäussert, dass sie weiterhin zu Hause und im eigenen Dorf bleiben wollen. Viele Gemeinden haben einen hohen Anteil an Personen, die in einem Eigenheim wohnen. Nicht immer gibt es die Möglichkeit, in der Gemeinde Alterswohnraum herzurichten. Der Wechsel vom Eigenheim in eine Mietwohnung ist zudem oft eine finanzielle Herausforderung und wird deshalb nicht in Betracht gezogen. Viele ältere Menschen bleiben bis ins hohe Alter im Eigenheim.

Die Wahl der geeigneten Wohnform im Alter ist anspruchsvoll und erfordert sorgfältige Überlegungen. Wir raten dazu, frühzeitig Informationen zu sammeln und sich über die verschiedenen Optionen zu informieren, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Um im bei Thema Wohnen zu einer guten Zukunftslösung zu gelangen, stehen die Fachstellen von Pro Senectute Kanton Solothurn zur Verfügung, damit sie lange zu Hause leben können.

Die Investition ins Eigenheim in «gesunden Tagen» ist zentral, damit Seniorinnen und Senioren länger zu Hause leben können – auch wenn sie Hilfe benötigen. Idealerweise wird diese Investition ins Eigenheim mit den freiwerdenden BVG-Mitteln bei der Pensionierung realisiert. Eigenheimbesitzer können den Wohnraum selbst barrierefrei gestalten, um einen längeren Verbleib zu Hause zu ermöglichen. Insbesondere die Nasszellen sollten frühzeitig angepasst werden. Zum Beispiel durch die Installation eines Dusch-WCs oder die Verbreiterung der Türrahmen, damit die Nasszellen mit einem Gehwagen oder Rollstuhl benutzt werden können. Die Erstellung eines «Stöckli» oder eines «Tiny House» auf ihrem Land würde der jungen Generation ermöglichen, in die Nähe zu ziehen. Der hindernisfreie Zugang im und ausserhalb des Hauses wird idealerweise auch geprüft und je nach Möglichkeit optimiert. Solche Anpassungen im Eigenheim sind auch für Angehörige und Pflegekräfte hilfreich, denn, sollte das fragile oder gebrechliche Alter mehr Raum einnehmen, ist auch die Unterstützung und Pflege leichter. Ist der eigene Wohnraum schon gut vorbereitet für diesen Bedarfsfall, ist es möglich, viel länger zu Hause zu leben.

Der Wechsel von Eigenheim zu einer Eigentumswohnung ist eine Option. Diese bietet nicht nur ein neues, barrierefreies Zuhause, sondern kann auch eine sinnvolle Anlage für die finanziellen Mittel sein, die durch den Verkauf des Eigenheimes frei werden. Es ist ratsam, frühzeitig Beratungen (Bank, BVG, Versicherung, Rechtliche Beratung) in Anspruch zu nehmen.

Der Wechsel in eine altersgerechte Mietwohnung ist eine weitere Möglichkeit. Im Kanton Solothurn sind in den Gemeinden verschiedene Alterswohnungen bereitgestellt. Darunter sind Alterssiedlungen, Wohnbaugenossenschaften und altersgerechter Mietraum zu zählen. Diese Mietwohnungen sind barrierefrei gestaltet und auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten. Alterssiedlungen können zudem betreut sein, das heisst Seniorinnen und Senioren wohnen eigenständig, es ist jedoch jeweils eine Ansprechperson im Einsatz und koordiniert Alltagsanliegen. Bei einem Hilfebedarf kommen die Spitex oder andere Dienstleister zum Einsatz.

Haben Sie Fragen zu Wohnformen, zur Finanzierung bei knappen Mitteln oder zur Unterstützung beim eigenständigen Wohnen?

Pro Senectute Fachstellen

Beigezogene Quelle: Wohnen in den späten Lebensjahren. François Höpflinger, Valérie Hugentobler, Dario Spini (Hrsg.) Age Report IV 2019, Seismo Verlag, www.age-report.ch

Piktoramm: grünes Schloss vor pinkem Hintergrund

Besser informiert, besser geschützt – SeniorInnen sind Zielscheiben von Betrügern

Gutmütige Seniorinnen und Senioren sind dabei die Hauptziele dieser digitalen sowie analogen Betrugsversuche. Diese kommen in verschiedenen Formen daher: Enkeltrick, falscher Polizist, Phishing, Romance Scam, Sextortion und Spoofing funktionieren alle unterschiedlich. Um diesen vorzubeugen, braucht es die nötigen Informationen zur Prävention.

Beim Enkel- oder Neffentrick melden sich die Betrüger über unterschiedliche Medien bei ihren potenziellen Opfern und äussern eine persönliche Notlage, um Geld oder andere Wertgegenstände zu ergaunern. Falsche Polizisten spielen ihren Opfern etwas vor, um sich Zugang zu deren Eigentum oder Daten zu verschaffen. Phishing wird über digitale Medien wie E-Mails getätigt. Die Opfer werden dabei beispielsweise aufgefordert, eine gefälschte Internetseite einer Bank aufzurufen, um die Login-Daten einzutragen. Die eingetragenen Daten werden anschliessend an die Betrüger gesandt. Beim Romance Scam und der Sextortion handelt es sich um Beziehungsbetrüge. Dem Opfer wird eine emotionale Beziehung vorgespielt, um Geld oder Wertgegenstände zu erhalten, im Falle von Sextortion mit der Androhung, gewisse Daten zu veröffentlichen. Spoofing bezeichnet hier das Verstecken der eigenen Telefonnummer. Mithilfe von unterschiedlichen Werkzeugen ist es Betrügern möglich, die eigene Telefonnummer mit einer anderen auszutauschen und dem Opfer anzeigen zu lassen. Hierbei kann es sich auch um Notfallnummern wie 117 oder 112 handeln, wodurch zusätzlich Druck ausgeübt wird.

In jedem Fall oder auch nur bei Verdacht auf einen Betrugsversuch ist eine Meldung bei der Polizei zu empfehlen, damit weitere Personen und potenzielle Betrugsopfer gewarnt und geschützt werden können. Zudem gibt es Massnahmen, die Sie selbst ergreifen können, um zu verhindern, Opfer eines Betrügers zu werden. Seien Sie immer misstrauisch gegenüber fremden Personen und übergeben Sie diesen niemals Bargeld oder Wertgegenstände. Weitere Informationen zu den unterschiedlichen kriminellen Maschen erhalten Sie auf der Webseite der Polizei Kanton Solothurn über die Webseite https://so.ch/verwaltung/departement-des-innern/polizei/praevention Telefon: 032 627 71 11. Mail: praevention@kapo.so.ch.

Als Fachorganisation für Altersfragen ist es Pro Senectute ein wichtiges Anliegen, Seniorinnen und Senioren über Gefahren und Schutzmöglichkeiten zu informieren. Im Bereich Gewalt und Cyberkriminalität arbeitet Pro Senectute eng mit der Polizei zusammen. Mit unserem Dienst «Information & Triage» können sowohl Menschen im AHV-Alter, Ihre Angehörigen, Fachpersonen und politische Vertretungen über Pro Senectute zu Fachinformationen gelangen oder werden an die richtigen Stellen weitervermittelt.

032 626 59 59 | info@so.prosenectute.ch

Pro Senectute Geschäftsstelle